
Woran denken Sie, wenn Sie an einen typischen Entwickler denken?
Seien Sie ehrlich – haben Sie auch sofort an jemanden gedacht, der vor 3 Bildschirmen in einem dunklen Zimmer sitzt? Monitore, auf denen haufenweise kryptische Zahlen vor schwarzem Hintergrund herunterlaufen? Okay, zugegeben. Dieses Bild haben heutzutage wahrscheinlich die meisten nicht mehr eins zu eins vor Augen. So ziemlich jeder kennt mittlerweile jemanden, der in der IT-Branche arbeitet und die wenigsten davon schauen wie die typischen Hacker aus bekannten Filmen aus.
Oder denken Sie mal an die typischen Attribute, die ein Entwickler haben sollte, um als Top-Performer in Ihrem Unternehmen Höchstleistungen zu erbringen. Wahrscheinlich kommen spontan solche Sachen wie…
- Jahrelanges Know-how des Tech-Stack
- Tiefe mathematische Kenntnisse
- Umfassendes Wissen über Computer und Elektronik
- Bachelor-, Master- oder anderer akademischer Abschluss
Das sind zweifellos Eigenschaften, die einem das Leben als Entwickler in manchen Situationen einfacher machen. Trotzdem machen diese nicht einen guten Entwickler aus. Die Werte darüber hinaus sind es, welche die Spreu vom Weizen trennen, nämlich Eigenschaften wie …
- Kreativität
- Visionäres Denken
- Visuelles Geschick
- Teamgeist
Warum wir das so sehen? Dazu wollen wir in diesem Artikel etwas aus unserer gesammelten 35 jährigen Berufserfahrung zitieren und unserer Meinung nach sinnvolle Methoden vorstellen, wie man diese Eigenschaften in bestehenden Teams zusätzlich aufbauen kann.
Top-Entwickler sind Künstler
Softwarelandschaften sind Gemälde. Entwickler, sind die Künstler die sie malen. Begutachten Sie mal die weiße Wand, die hier links skizziert ist. An den Rändern finden Sie die Potenziale, die voller Energie schon darauf warten miteinander verbunden zu werden. In der Mitte befindet sich jedoch erstmal ein weißes „Nichts„.
Nun, wie füllt man nun dieses große ganze „Nichts“? Das ist exakt das, was Entwickler und Architekten in der IT Tag & Nacht für Ihre Unternehmen tun. Herausforderungen lösen und neue Wege schaffen.
Oftmals geht es dabei aber gar nicht darum, einfach eine Lösung zu einem Problem zu suchen und anzuwenden. Es geht darum zu erkennen, an welcher Stelle man mit welchen Tools und Bausteinen, die einem zur Verfügung stehen, den besten Erfolg erzielt. So kann man das oben skizzierte „Nichts“ auf tausende, wenn nicht sogar Millionen verschiedener Arten füllen. Jeder dieser Arten hat seine Vor- und Nachteile. Jede ergibt am Ende ein anderes Bild, welches sich über die Jahre (in denen weitere Herausforderungen an den Rändern erscheinen) immer weiter entwickelt und revolutioniert.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Entwickler nicht nur gelerntes wiedergeben, sondern neu interpretieren können. Neue Wege für alte, neue und zukünftige Probleme finden.
Was ebenfalls wichtig ist und einen Top-Entwickler ausmacht, ist das visionäre Denken. Heute schaut das Gemälde so aus – aber wie soll es in 20 Jahren aussehen? Wie kann man die Herausforderungen nicht nur für die nächsten 5 Jahre lösen, sondern auch darüber hinaus nachhaltig Wege offen lassen? Was muss eine Softwarelandschaft in der Produktion mit sich bringen, um möglichst zuverlässig und einfach zu warten sein? Diese ganzen Fragen lassen sich nicht nur durch Lehrstoff und gute Fachkenntnisse beantworten: Man muss dafür das gewisse Etwas besitzen. Die beste Mischung aus allem.
Freiheit schaffen, Effizienz steigern
Die ganzen oben genannten Eigenschaften und Denkweisen unterstützt man nicht durch ein typisches 9-to-5 Arbeitsumfeld, unflexible Hierarchien und strikte Prozeduren. Damit gute Entwickler ihre Arbeit gewissenhaft und optimal ausführen können, brauchen sie vor allem eins: Freiheit.
Dazu gehören unserer Meinung nach die folgenden Minimal-Bedingungen, die jedoch spätestens seit der Corona-Pandemie sowieso in den meisten Firmen Einzug gefunden haben (sollten!):
- Home-Office
- Flexible Arbeitszeiten / Vertrauensarbeitszeit
- Flache Hierarchien
- Konstruktives Betriebsklima
- Invididuelle Weiterentwicklung & -bildung
Diese Voraussetzungen sollte der Betrieb für Entwickler mitbringen – darüber hinaus gibt es aber Wege, die Kreativität und das Denken für die komplexen Fälle noch mehr auszuprägen: Hackathons, Challenges, Tech-Talks, Passion Time und gemeinsame Teambuilding-Events.
Was wahre Wunder wirken kann, sind Hackathons. Ob komplett intern gestaltet, gemischt mit externen Teams oder sogar als Teilnehmer bei öffentlichen Veranstaltungen – sie sind mitunter die beste Möglichkeit, um Teams leistungsfähiger zu machen. Es kommt dabei vor allem darauf an, eine schnelle und pragmatische Lösung für ein Problem zu finden. Dabei werden die Fähigkeiten wie Kreativität und Teamgeist deutlich gefördert. Es ist auch einfach, in dieser „nicht produktiven“ Zeit „produktives“ unterzubringen. Es spricht beispielsweise nichts dagegen, als Voraussetzung ein neues Framework mit ins Spiel zu werfen. Dann können die Teams danach bewerten, ob dieses nicht auch Sinn für die Projekte im Unternehmen macht.
Neben den Hackathons können auch einzelne Challenges im Team helfen, um die Performance zu boosten und aus der Arbeit mehr ein „Spiel“ zu machen. Entwickler sind meist sehr ehrgeizig und laufen deswegen genau unter solchen Voraussetzungen zu Höchstleistungen auf. Wer schafft die meisten Features bis zum Ende der Woche? Wer löst das bekannte Problem als Erstes? Hier sollte man natürlich nicht übertreiben, der Druck darf nicht zu viel werden!
Ein weiteres probates Mittel, um die Kreativität in besonders leistungsfähigen Teams zu steigern, sind Tech-Talks. Hier kann man verschiedene Wege fahren: Beispielsweise kann jede Woche ein anderer Entwickler dem restlichen Entwicklerteam ein paar Ideen vorstellen, was man für Optimierungen vornehmen könnte. Natürlich muss dies verbunden sein mit einer offenen und konstruktiven Diskussionskultur. Auch kann man sich so gegenseitig über die „neusten Trends“ aus der Tech-Welt auf dem Laufenden halten.
Hat man es mit besonders passionierten Entwicklern zu tun, gibt es auch die Möglichkeit fernab der eigentlichen Feature-Roadmap einen gewissen Puffer für „Passion-Time“ einzuplanen. In dieser Zeit soll das Team an Dingen arbeiten, die vielleicht nicht primär der Roadmap dienen, aber dafür sorgen, dass die Motivation im Team hoch bleibt. Intrinsisch motivierte Themen werden grundsätzlich lieber und motivierter umgesetzt als Themen, die „sein müssen“.
Was komplett fern der eigentlichen Entwickler-Welt stattfinden kann, sind Teambuilding-Events. Auch hier bietet es sich an, kompetitive Szenarien zu nutzen. Ein gemeinsamer Ausflug in einen Escape-Room, zum Paintball oder zum Kartfahren kann wahre Wunder bewirken. Regelmäßige Afterworks laden auch zu sozialer Interaktion fernab der stressigen Arbeitsatmosphäre ein, wenn richtig umgesetzt.
Fazit
Entwickler sind Künstler. Auf ihre eigene Art & Weise, versteht sich. Jeder Betrieb, der Entwicklungsteams beauftragt oder in-house hat, sollte sich dessen bewusst sein. Zur Höchstform laufen diese Teams auf, wenn man Ihnen die Freiheit gibt, die Künstler nun mal brauchen. Und diese Freiheit wird sich auch unmittelbar in der Motivation des Teams, der Qualität des Codes und der Langlebigkeit der Software widerspiegeln.
Wenn Sie sich für mehr Tipps interessieren, wie man eventuell auch gezielt in Ihrem Software-Team die Motivation und Effizienz erhöhen kann, kommen Sie gerne auf uns zu! Wir helfen gerne bei einem guten Kaffee oder netten Telefonat mit unseren langjährigen Erfahrungen aus!
